Mit Herz, Hirn, Hand und Humor – Unser Methoden-Mix für Beteiligung
Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem Raum mit 20 Jugendlichen ... Die eine Person möchte reden, diskutieren, streiten. Die nächste sagt erstmal nichts, taut aber nach dem dritten Meme-Voting auf.
Eine bastelt konzentriert an einem Plakat. Eine andere programmiert lieber still am Tablet.
Und mittendrin: wir.
„Wir“ sind die Mitarbeitenden im Junge Stadt-Team. Wir begleiten Kinder und Jugendliche in Köln und der Region in Beteiligungsprozessen – in Schulen, Jugendzentren, in der Stadtverwaltung oder im Quartier. Wir moderieren Jugendforen, entwickeln Beteiligungsprojekte, gestalten 8-Wochen-Challenges und bringen die Perspektiven junger Menschen in politische Gremien ein. Kurz gesagt: Wir schaffen Räume, in denen junge Menschen mitreden, mitgestalten und mitentscheiden können.
In genau diesen Räumen – ob in Klassenzimmern, Konferenzsälen oder auf der Wiese im Park – begegnen wir immer wieder der gleichen Herausforderung:
Wie gelingt es, ganz unterschiedliche junge Menschen zu aktivieren, einzubeziehen und wirklich zu beteiligen?
Die Antwort: Mit Haltung – und mit einem Methoden-Mix, der unterschiedliche Zugänge ermöglicht.
Haltung – Die Voraussetzung für echte Beteiligung
Eine offene, partizipative Haltung ist der Boden, auf dem Beteiligung gedeiht. Sie entscheidet darüber, ob junge Menschen sich wirklich einbringen können – oder ob Beteiligung zur bloßen Fassade wird. Nur wer zuhört, vertraut und bereit ist, Verantwortung zu teilen, schafft Räume, in denen echte Mitgestaltung möglich wird.
- Haltung zeigt sich darin, wie wir jungen Menschen begegnen: Ob wir ihnen zutrauen, eigene Entscheidungen zu treffen. Ob wir bereit sind, Kontrolle abzugeben und Räume wirklich zu öffnen.
- Haltung heißt: Macht teilen und Perspektiven ernst nehmen.
Wer Beteiligung nur als Pflichtübung versteht, wird keine echten Mitgestalter*innen gewinnen.
Wer aber wirklich zuhört, Haltung zeigt – der schafft Vertrauen.
- Haltung entscheidet über Qualität und Wirkung von Beteiligung.
Sie beeinflusst, ob sich junge Menschen gehört, gesehen und gemeint fühlen – oder nicht.
Unser Methoden-Mix: Herz, Hirn, Hand und Humor
Ein guter Methoden-Mix schafft Vielfalt statt Einfalt. Wer nur diskutiert, verliert die Stillen. Wer nur bastelt, erreicht die Analytischen nicht. Erst durch die Kombination verschiedener Ansätze wird Beteiligung wirklich inklusiv. Wir arbeiten deshalb mit Herz, Hirn, Hand und Humor:
- Herz
Durch eine empathische, wertschätzende Sprache und Umgangsformen. Dadurch, dass unsere Lust spürbar wird, mit jungen Menschen auf Augenhöhe zu arbeiten.
- Hirn
Durch Diskussionen, Gespräche, Brainstorming- und Ideenfindungsprozesse.
Durch Projekt- und Aktionsplanung und -umsetzung.
- Hand
Durch kreative Bastel-, Upcycling- oder Programmieraktionen.
Dadurch, dass wir Räume und Bühnen eröffnen, in und auf denen junge Menschen künstlerisch und kreativ sein können.
- Humor
Durch unsere Haltung, uns selbst nicht zu ernst zu nehmen.
Dadurch, dass wir zeigen: Fehler gehören zum Lernen dazu.
Und ganz nebenbei sorgt der Methoden-Mix dafür, dass Beteiligung wirklich niedrigschwellig wird. Weil wir uns im Vorfeld Gedanken machen, wer kommt. Weil wir wissen, dass Beteiligung nicht auf Knopfdruck passiert, sondern Vertrauen, Zeit und passende Zugänge braucht. Und weil wir Methoden auswählen, die Menschen nicht überfordern – sondern sie neugierig machen und ermutigen, eigene Ideen einzubringen.
Beteiligung möglich machen – ganz praktisch
Sie planen eine Beteiligungsveranstaltung? Sie wollen Räume gestalten, in denen junge Menschen wirklich etwas bewegen können? Sie möchten Ihre Haltung oder Ihre Methoden reflektieren? Dann tauchen Sie mit uns weiter ein ins Thema.
In der Handreichung „Positive Partizipationserfahrungen ermöglichen“ (PDF, 36 Seiten) haben wir im Auftrag von LWL und LVR unsere Erfahrungen aus über zehn Jahren Beteiligungsarbeit mit jungen Menschen gebündelt. Die Broschüre ist keine Theorie-Sammlung, sondern ein praxisnaher Begleiter – geschrieben von unserem Team, erprobt in echten Settings.
Sie finden darin viele Impulse für Ihre Arbeit. Bei Fragen unterstützen wir Sie gerne. |
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