Kinder- und Jugendbeteiligung – Vom Wissen zum Handeln
Ende 2024 wurden die zentralen Ergebnisse des Dialogprozesses zum Nationalen Aktionsplan Kinder- und Jugendbeteiligung (NAP)
veröffentlicht. Damit setzt die Bundesregierung einen weiteren wichtigen Schritt, um Kinder- und Jugendbeteiligung zu stärken und verbindlich in politischen Entscheidungsprozessen zu verankern. Die Erkenntnisse aus dem NAP bestätigen, was viele Akteur*innen in der Praxis schon lange erleben:
Es gibt kein Erkenntnisproblem mehr, sondern ein Umsetzungsproblem.
Auch wir bei Junge Stadt machen diese Erfahrung immer wieder in unserer Arbeit mit jungen Menschen. Seit Jahren setzen wir Mikroprojekte auf kommunaler Ebene um, begleiten Jugendgremien und organisieren Beteiligungsprozesse. In unzähligen Gesprächen mit jungen Menschen hören wir dieselben klaren Erwartungen: Sie wollen gehört werden, ihre Ideen in die Praxis umsetzen und echte Mitbestimmung erleben.
Die zentralen Erkenntnisse des NAP spiegeln unsere Erfahrungen der letzten Jahre wider. Junge Menschen wissen genau, was sie brauchen, um sich wirkungsvoll einbringen zu können. Sie wünschen sich echte Mitbestimmung statt Alibi-Beteiligung, klare Strukturen statt unverbindlicher Absichtserklärungen und eine Kommunikation auf Augenhöhe statt Belehrung von oben. Die Forderungen der jungen Generation sind längst bekannt – jetzt geht es darum, sie endlich umzusetzen!
Was will der Nationale Aktionsplan erreichen?
Der NAP wurde als Dialogprozess mit Jugendlichen, Fachkräften und politischen Entscheidungsträger*innen entwickelt. Sein Ziel ist es, verbindliche Rahmenbedingungen für Kinder- und Jugendbeteiligung zu schaffen und zu stärken – von der lokalen bis zur bundespolitischen Ebene.
Zu den wichtigsten Handlungsempfehlungen des NAP gehören:
- Beteiligung als verbindlicher Standard: Junge Menschen müssen bei allen sie betreffenden Entscheidungen eingebunden werden.
- Zugang für alle: Beteiligungsangebote müssen niedrigschwellig, diversitätssensibel und inklusiv gestaltet sein.
- Qualifikation von Fachkräften: Erwachsene brauchen die notwendigen Kompetenzen, um Kinder- und Jugendbeteiligung professionell zu begleiten.
- Transparenz und Verlässlichkeit: Junge Menschen müssen klar verstehen, wo und wie sie sich einbringen können – und welche Wirkung ihr Engagement hat.
- Neue Beteiligungsformate: Neben klassischen Beteiligungsstrukturen sind digitale, flexible und anpassbare Formate erforderlich, um möglichst viele junge Menschen zu erreichen.
Warum brauchen wir Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung?
Damit Kinder- und Jugendbeteiligung nicht zur reinen Symbolpolitik wird, haben das Bundesjugendministerium und der Deutsche Bundesjugendring Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung
erarbeitet. Sie helfen Kommunen, Bildungseinrichtungen und Organisationen dabei, wirksame Beteiligungsprozesse zu gestalten. Zentrale Prinzipien dieser Standards sind Freiwilligkeit, Verlässlichkeit und Transparenz. Beteiligung darf nicht nur „stattfinden“, sondern muss ernst genommen, gut vorbereitet und nachhaltig begleitet werden. Wichtig ist auch, dass Erwachsene die nötigen Kompetenzen für eine professionelle Begleitung mitbringen und dass Kinder und Jugendliche zielgruppengerecht angesprochen werden. Diese Standards sind ein wichtiges Instrument, um sicherzustellen, dass Kinder- und Jugendbeteiligung tatsächlich Wirkung entfaltet.
Wie können wir gemeinsam Beteiligung stärken?
Mit dem NAP und den Qualitätsstandards sind klare Handlungsempfehlungen formuliert. Nun liegt es an der Politik, der Verwaltung, Fachkräften und der Zivilgesellschaft, diese umzusetzen.
Junge Stadt ist dabei Ihr Partner! Unsere Expertise in systemischer Moderation und partizipativer Methodengestaltung hilft Ihnen dabei, echte Mitbestimmung möglich zu machen. Wir unterstützen Sie individuell, Abläufe so zu gestalten, dass sie wirksam und jugendgerecht sind und helfen Fachkräften, ihre Rolle in Beteiligungsprozessen zu reflektieren.
- Sie planen eine Beteiligungsveranstaltung und suchen eine professionelle Moderation?
- Sie brauchen Unterstützung bei der Entwicklung von Leitfragen und interaktiven Methoden?
- Sie möchten ein nachhaltiges Beteiligungskonzept für Ihre Organisation oder Kommune entwickeln?
Rufen Sie uns gern an. Lassen Sie uns Beteiligung gemeinsam weiterdenken – und vor allem: umsetzen!
Wer gern weiterlesen möchte: Der NAP ist Teil der Jugendstrategie der Bundesregierung. Die Seite https://jugendstrategie.de/ erklärt die Zusammenhänge verständlich und in einer jugendgerechten Sprache.